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Im Internet und an Küchentischen schwirren vielfältige Vorstellungen davon herum, wie eine*n Unternehmer*in sein muss, um erfolgreich zu sein. Das kann ganz schön überfordernd sein. „Risikobereitschaft“ „gutes Zahlenverständnis“ „telefonieren können“ „kommunikativ sein“ – das sind alles Beispieleigenschaften, die du angeblich mitbringen musst. Aber ist das wirklich so?
Unsere Überzeugung ist: Es gibt keine Unternehmerpersönlichkeit. Gründer*innen sind so divers wie ihre Geschäftsideen, so bunt wie die Welt und so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Die Eigenschaften einer Person sollten nicht darüber entscheiden, ob sie sich selbstständig macht. Deswegen solltest du lediglich die Frage berücksichtigt, womit du dich selbstständig machen möchtest.
Deshalb stehen diese drei Dinge ganz oben auf deiner To-do-Liste:
Denn eines liegt auf der Hand: Je motivierter du bist, desto mehr Spaß und Durchhaltevermögen wirst du bei deiner Gründung haben. Das ist aber nicht nur bei einer Unternehmensgründung so, sondern auch bei anderen Lebensaufgaben. Die Motivation steigt nachweislich, wenn wir unsere Arbeit als sinnvoll und selbstbestimmt wahrnehmen und uns selbst verwirklichen können. Auch emotionale Stabilität oder Problemlösungsorientierung sind Dinge, die du einerseits lernen kannst und die andererseits in vielen Lebenssituationen hilfreich sein können. Denn wie wäre es, wenn du dich nur schwer aufraffen könntest, du nicht überzeugt wärst, die Dinge in der Hand zu nehmen, wenn du emotional nicht gefestigt wärst und du selbst das kleinste Risiko scheutest? Dann wärst du vermutlich in jedem Job unglücklich, egal ob selbstständig oder nicht.
Statt dich zu fragen, ob du eine Unternehmerpersönlichkeit bist, solltest du deswegen lieber herausfinden, welche Rolle am meisten zu dir passt – und zwar auf Basis deiner Stärken und Schwächen. Es gibt die Rolle des /der Visionär*in, die des/der Manager*in und die des Fachmenschen.
Jede Rolle ist mit anderen Aufgaben und Fähigkeiten verbunden:
Visionär*in: In dieser Rolle geht es darum, in die Zukunft zu denken und neue Chancen zu erkennen. Die Visionsarbeit ist hierbei ganz zentraler Bestandteil. Für diese Rolle sind vor allem Kreativität, Risikobereitschaft und Ungewissheitstoleranz gefragt.
Hörempfehlung: In der Ideencouch-Folge #60 spricht Jan mit Florian Lemke, der mit seinem Startup OHNE das Ziel hat, koffeinfreien Kaffee aus der Nische holen und zu einem Lifestyle-Produkt zu machen. Die beiden sprechen darüber, wie man als Gründer*in die richtige Vision entwickelt, wie aus einer Vision eine Strategie wird und wie sich der eingeschlagene Kurs halten lässt.
Hör rein und lass dich inspirieren!
Manager*in: Der/die Manager*in ist dafür verantwortlich, Ordnung und Verlässlichkeit im Unternehmen herzustellen. Stimmt die Kasse? Sind die Arbeitsabläufe effizient? Das sind Fragen, mit denen sich der/die Manager*in auseinandersetzt. Dafür sind ein gewisses Organisationstalent, Eigenmotivation und gute Kommunikation von Vorteil.
Hörempfehlung: In der Ideencouch-Folge #48 spricht Jan mit Alexander Leutloff, einem Visionär und Manager, der dafür sein Fachmensch-Dasein als Tänzer abgelegt hat. Als Gründer der Dance Academy hat der 22-Jährige die Vision, die erste weltweit agierende Tanzschule aufzubauen. Seine Definition von einem gelungenen Management ist, sich an Situationen anzupassen.
Hör rein und lass dich inspirieren!
Fachmenschen: Als Fachmensch stehen besonders deine Erfahrungen und dein Know-how im Mittelpunkt. Problemlösungskompetenz und der Glaube an die Machbarkeit der Dinge zeichnen typische Fachkräfte aus.
Hörempfehlung: In der Ideencouch-Folge #48 spricht Jan mit Alexander Leutloff, einem Visionär und Manager, der dafür sein Fachmensch-Dasein als Tänzer abgelegt hat. Als Gründer der Dance Academy hat der 22-Jährige die Vision, die erste weltweit agierende Tanzschule aufzubauen. Seine Definition von einem gelungenen Management ist, sich an Situationen anzupassen.
Hör rein und lass dich inspirieren!
Alle drei Rollen und Eigenschaften sind wichtig, jedoch kaum ein Mensch schafft es, sie alle zu gleichen Maßen auszufüllen. Denn zum Teil sind die Rollen und deren Interessen widersprüchlich und führen zu einer Überforderung. Die Erfahrung zeigt leider, dass viele Gründer*innen in den ersten fünf Jahren scheitern. Das liegt in den meisten Fällen daran, dass sie mit ihren Aufgaben überfordert sind.
Aber kein Grund zur Panik, denn du musst auch gar nicht alles können. Zum Glück gibt es viele andere Menschen, die dich auf deinem Weg begleiten und deine Schwächen ausgleichen können, sogenannte Schlüsselpartner. Aber: Zu 100 Prozent kannst du dich als Gründer*in von keiner der drei Rollen verabschieden. Erst das Zusammenspiel aus Ideen, Planung und Expertise macht echtes Unternehmersein aus! Es geht eher darum, eine Balance zu finden, die zu deiner Persönlichkeit passt. Nicht alle drei Figuren können die Hauptrolle spielen, aber sie sind trotzdem Teil des Theaterstücks. Bis zu einem gewissen Grad entscheidest du selbst, wer die Hauptrolle in deinem Unternehmen spielen darf und wer sich mit einer Nebenrolle zufriedengeben muss. Außerdem entwickelst du dich im Laufe der Gründung auch weiter, du wächst mit deinen Aufgaben und den Herausforderungen und wirst vermutlich auch zwischen den Rollen wechseln. Wichtig ist nur, dass du dir dessen bewusst bist.
Deswegen lohnt es sich, immer mal wieder innezuhalten und auf sich selbst zu schauen. Das von der EVEREST GmbH entwickelte und durch Michael E. Gerbers „the E-Myth“ inspirierte Persönlichkeitstest-Dreieck „Welcher Unternehmertyp bin ich?“ zeigt dir, wie stark welche der drei Rollen bei dir bereits angelegt ist und welche du eventuell noch mehr hervorholen könntest.
Du möchtest mit anderen Gründer*innen zusammenkommen und vielleicht sogar Schlüsselpartner für deine Gründung finden? Dann komm zum nächsten LaborX. Wir freuen uns auf dich!
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